🚫 FGM ist keine Tradition. Es ist eine Menschenrechtsverletzung!

Keine kulturelle Kleinigkeit, über die man debattieren könnte, sondern eine Form von Kontrolle, Schmerz und lebenslanger Verletzung, die Mädchen und Frauen aufgezwungen wird.

✍️ Im Rahmen des Kurses „International Women’s Health and Human Rights“ der Stanford University (via Coursera) habe ich Themen wieder aufgegriffen, von denen ich dachte, ich hätte sie längst verstanden. Doch diesmal habe ich sie mit neuen Augen betrachtet.
Eines dieser Themen ist die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) und es hat mich tief getroffen. Es ist der schwierigste und vielleicht wichtigste Teil meines Kurses bisher.

📊 Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind von FGM betroffen: oft im Säuglings- oder frühen Kindesalter, fast immer ohne Einwilligung und ohne medizinische Notwendigkeit.
Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend: Infektionen, chronische Schmerzen, erschwerte Geburten. Aber auch die psychischen Narben sind tief und prägen ein Leben lang.

🎙️ Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Stimme von Taina Bien-Aimé, Geschäftsführerin der Coalition Against Trafficking in Women.
Sie verurteilt nicht nur jede Form von FGM, sondern lehnt entschieden auch die Idee einer „medizinisierten“ Alternative ab. Ihre Haltung ist kompromisslos: FGM sicherer zu machen bedeutet nicht, es akzeptabel zu machen. Es normalisiert lediglich eine gewaltsame Praxis, die vollständig beendet werden muss.


✨ Dieses Thema hat für mich auch eine größere Lektion verdeutlicht:
In vielen Ländern ist FGM längst gesetzlich verboten und wird trotzdem weiter praktiziert.
Das zeigt: Gesetze allein reichen nicht.

Denn solange Geschlechternormen, Armut und patriarchale Strukturen weiterhin bestimmen, wie Gemeinschaften auf den weiblichen Körper blicken, bleiben Rechte auf dem Papier, aber sie übersetzen sich nicht in Freiheit im echten Leben.


❓Und ich bleibe mit einer Frage zurück, die mich nicht mehr loslässt:
Warum ist es in so vielen Gesellschaften immer noch so wichtig, den weiblichen Körper zu kontrollieren, ihn mit Gewalt zu „formen“ im Namen von Reinheit, Familie oder Ehre?


💭 Für mich ist klar: FGM ist nicht Kultur, sondern Gewalt. Und solange diese Praxis existiert, bleibt sie ein Mahnmal dafür, dass Menschenrechte nicht bei Gesetzen enden dürfen, sondern erst dort beginnen, wo Frauen und Mädchen tatsächlich frei über ihren Körper entscheiden können.

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