
Manchmal reicht ein einziges Abkommen, um die wahren Spannungen und Kämpfe um Frauenrechte sichtbar zu machen.
Im Rahmen meines Kurses „International Women’s Health and Human Rights“ (Stanford University via Coursera) habe ich mich intensiv mit der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW, 1979) beschäftigt und sie hat mich nicht mehr losgelassen.
🔍 CEDAW wird oft als „globale Bill of Rights für Frauen“ bezeichnet. Sie definiert, was Diskriminierung ist, und verpflichtet Regierungen, diese abzuschaffen.
Doch in der Praxis zeigt sich: ein Vertrag allein reicht nicht.
Drei Länder haben mich besonders beschäftigt:
🇺🇸 Die USA
Die USA haben CEDAW zwar 1980 unterschrieben, aber bis heute nicht ratifiziert.
👉 Begründung: Sorge um nationale Souveränität und ein Festhalten an „traditionellen Familienwerten“.
Das Ergebnis: Die USA stehen in einer Reihe mit Staaten wie Iran und Sudan und das ist für eine globale Macht mehr als bemerkenswert.
🇩🇪 Deutschland
Deutschland ratifizierte 1985 und berichtet regelmäßig an die UN.
Aber: Abtreibung ist nach §218 StGB bis heute im Strafgesetzbuch verankert; ein Punkt, den das CEDAW-Komitee seit Jahren kritisiert.
👉 Selbst in progressiven Ländern wird Gleichstellung blockiert, wenn alte Gesetze nicht konsequent verändert werden.
🇮🇷 Iran
Der Iran hat CEDAW nie ratifiziert.
2003 stimmte das Parlament dafür, aber der Wächterrat blockierte, mit dem Argument, dass CEDAW unvereinbar mit islamischem Recht sei.
👉 Hier zeigt sich: Es geht nicht nur um Gesetze, sondern um den ideologischen Kern des Staates.
✨ Mein Fazit:
CEDAW ist wichtig. Aber CEDAW allein verändert nichts.
Es braucht politischen Willen, kulturellen Wandel und den Mut, Rechte auch wirklich umzusetzen.
📣 Genau darüber spreche ich als Referentin:
➡️ Internationale Frauenrechte sind nicht nur „auf dem Papier“ spannend.
➡️ Sie zeigen, wie Macht, Ideologie und Politik darüber entscheiden, ob Frauen echte Gleichstellung erleben – oder nicht.
Denn: Rechte auf Papier sind keine Garantien für Gerechtigkeit.
Und deshalb müssen wir genau hinschauen, wie internationale Verpflichtungen gelebt, ignoriert oder sogar missbraucht werden.
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