📚 In meinem Kurs International Women’s Health and Human Rights (Stanford University via Coursera) beschäftigen wir uns damit, wie Geschlechterungleichheit schon in der frühen Kindheit, in sozialen Normen und sogar im Verhalten der Eltern verankert ist, lange bevor Mädchen die Schule betreten oder ins Berufsleben einsteigen.
⚖️ In mehreren Ländern, besonders in Südasien, Westafrika und Teilen Ostasiens, haben geschlechtsselektive Abtreibungen und die Bevorzugung von Söhnen eine harte Botschaft hinterlassen: Mädchen sind weniger wert – noch bevor sie geboren sind.
🇮🇳 In Indien arbeiten Basisorganisationen wie Action India seit Jahrzehnten daran, diese Normen aufzubrechen – durch Dialog in den Gemeinden, Einsatz für reproduktive Rechte und rechtliche Veränderungen.
🌍 Doch das ist nicht nur ein regionales oder kulturelles Problem.
Ein Team von Ă–konom:innen stellte einmal die Frage:
„Könnte das Problem viel weiter zurückreichen, bis in die Kindheit und in die Art, wie Eltern Jungen und Mädchen unterschiedlich behandeln?“
💰📉 Die Ergebnisse waren ernüchternd: Selbst in Ländern wie den USA beeinflussen subtile Präferenzen für Jungen die Gesundheit, Bildung und später auch die wirtschaftliche Situation und tragen direkt zur Entstehung von Gender-Pay-Gaps bei.
In vielen Regionen zeigt sich dieser Bias schon in der frĂĽhkindlichen Versorgung:
👧🏽 Mädchen werden kürzer gestillt, seltener zum Arzt gebracht und sterben teilweise häufiger, nicht wegen Knappheit, sondern wegen Vernachlässigung.
🛑 Im extremsten Fall führt dies zu Infantizid: der Tötung neugeborener Mädchen.
Um gegenzusteuern, haben einige Regierungen Conditional Cash Transfer (CCT)-Programme eingeführt. Sie bieten finanzielle Anreize für Familien, die ihre Töchter in der Schule behalten, impfen lassen oder offiziell registrieren.
Das hier geht aber weit ĂĽber Gesundheit oder Bildung hinaus.
Es geht um WĂĽrde.
Es geht darum, wer überhaupt existieren darf und wer stillschweigend ausgelöscht wird.
đź§ Wir brauchen weltweit mehr als politische Programme..
Wir brauchen einen kulturellen Wandel, der Mädchen nicht als Last betrachtet, sondern als Menschen, die gefeiert werden sollen.
🧠⏳ Denn wenn Ungleichheit schon in der Kindheit beginnt, verschwindet sie nicht mit dem Alter. Sie verstärkt sich und wenn eine Frau den Arbeitsplatz erreicht, ist es oft schon zu spät, um das zu reparieren, was bereits bei ihrer Geburt begann.
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